Making the first jump
Freitag kam ich am frühen Abend im stärksten Gewitter, das ich seit langer, langer Zeit erlebt habe, in Miami an. Irgendwie ohne WLAN zur richtigen Bahn geschafft, klatschnass im Apartment, das ich zuvor über airbnb gebucht hatte, angekommen. Nach der Einweisung vom Gastgeber war klar, warum es so günstig war. Allapattah ist eher eine Gegend, in der man nachts nicht auf die Straße gehen sollte. Und wenn man von Schießereien hört, oder morgens an der Bushaltestelle schon eine Frau mit elektronischer Fußfessel ihren Big Mac frühstückt, wird dieses Klischee einer solchen Nachbarschaft leider bestätigt. Es ist nicht wie daheim, wo ich mir keine Gedanken darüber gemacht habe, morgens um 4 oder 5 Uhr alleine durch die Stadt nach Hause zu gehen.
Trotzdem war der erste Eindruck gut - und vor allem groß. Alles ist riesig, was ich die nächsten Tage auch noch zu genüge feststellen konnte. Die Distanzen scheinen auf der Karte so klein, und kaum losgelaufen, schon gemerkt - blöde Idee.
Zum 4th of July traf ich mich mit einer Gruppe von Couchsurfern. Am Strand von Miami über Gott und die Welt zu reden, mit Leuten aus der ganzen Welt, die aber dennoch alle etwas gemeinsam haben, ist großartig. Gemeinsam Bier & Chicken Wings "genießen", schwimmen im unglaublich warmen Ozean, den Sand durch die Finger rieseln lassen, das Feuerwerk über Strand & Meer, und zum Schluss noch Party in der Stadt - ein verdammt guter, erster Tag in den Staaten.
Auch der letzte Tag. Wir lagen am South Beach und sprachen darüber, wie wichtig im Leben es ist, Dinge zu wagen. Dan erzählte von seinem Sprung von Stratosphere Tower in Las Vegas. Was für eine Überwindung es kostet, sich zu trauen, den ersten Sprung zu wagen - making the first jump. Metaphorisch lässt sich genau das übertragen. Wir sind genau die, die solche Sprünge wagen. Philosophische Gespräche, während gerade nur wenige Meter entfernt ein Pelikan im Sturzflug ins Meer taucht - genau damit beginnen einzigartige Erfahrungen.
Daher, für künftige Cultural Representatives - ob ihr nun über Couchsurfing eine Unterkunft habt oder nicht - solche Treffen lohnen sich sehr, ihr seht so viel von der Stadt (der echten Stadt, nicht nur Touri-Viertel) und könnt so viel voneinander lernen :-)
Etwas touristisch wurde es aber natürlich doch - die Everglades im Air Boat. War trotz Mitreisenden in Khaki-Hosen mit Socken in den Sandalen eine Erfahrung wert, die Natur ist fantastisch, und natürlich haben wir Alligatoren gesehen.
Wynwood, das Kunstviertel, besuchte ich leider am Sonntag, als alle Galerien geschlossen hatten. Die Masse - und Qualität - an Streetart war trotzdem beeindruckend. Und ich konnte einen ehrfürchtigen Blick auf die Miami Ad School werfen. Hierher komme ich sicher noch einmal zurück!
Für die Bucket List heißt das:
#RoadTrips - Miami: Check
#SpecialPlaces / #AmericanWayofLife - 4th of July in Amerika feiern: Check
#Activities - Alleine reisen: Check again




0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen