Business, Brainwash & Disney-Magic
Das Face-to-Face-Interview in Berlin
// VOR DEM INTERVIEW
Endlich war es so weit – das Face-to-Face Interview mit den Disney Recruitern in Berlin stand vor der Tür. Am Samstag flog ich nach Berlin. Eigentlich wenig aufgeregt, sondern eher gespannt. Und verwirrt, weil morgens um 4 Uhr, beim Warten auf den Flughafen-Bus ein älterer Herr (ohne Reiseabsichten) im Trenchcoat meinte, mir ausführlich mitteilen zu müssen, wie viel besser früher alles war. Außerdem wusste er aufgrund der Uhrzeit genau meinen Zielflughafen. Creepy!
Jedenfalls landete ich (noch) gesund und mehr oder weniger munter in aller Frühe in Tegel. Das Wochenende war turbulent, laut, bunt, lang, wundervoll. Ich bin verliebt in die Großstadt, die Mentalität, die Möglichkeiten. Und wie “Wilde Renate”, den verrücktesten Club, den ich je gesehen habe.
Da ich schon öfter in Berlin war, brauchte ich kein Sightseeing. Also bestand das Wochenende vor allem daraus, Freunde zu treffen und die anderen Bewerber kennenzulernen. Nun drücken wir uns alle gegenseitig die Daumen und ich hoffe sehr, ganz viele in Florida wiederzusehen!
Da ich schon öfter in Berlin war, brauchte ich kein Sightseeing. Also bestand das Wochenende vor allem daraus, Freunde zu treffen und die anderen Bewerber kennenzulernen. Nun drücken wir uns alle gegenseitig die Daumen und ich hoffe sehr, ganz viele in Florida wiederzusehen!
Montag war es endlich so weit. Pünktlich saßen wir, mittlerweile doch mit klopfendem Herzen, in der Lobby des riesigen Hotels auf der Friedrichstraße. Plötzlich war der Augenblick da. Wir laufen an dem Schild vorbei – “Disney International Programs – Room Barcelona”. Emilie von International Services begrüßt uns. Es wird ernst. Wir betreten den Raum, eine Infobroschüre auf den Sitzen, Präsentation auf der Leinwand. Es wird noch ernster. Bis Javier, einer der Recruiter, uns sagt, dass wir dem Geplapper auf der Leinwand noch nicht zuhören müssen, wir würden schon nicht abgefragt. Die Stimmung lockert sich etwas. Doch als Javier endlich mit der Präsentation beginnt – Totenstille. Gänsehaut bei den Videoeinspielern. Es gibt ein kleines Quiz zur Auflockerung (Wie heißen die Disney-Schiffe, wie viele Resorts und Parks gibt es, etc.), doch natürlich geht es auch darum, die Disney-Werte und Anforderungen zu verdeutlichen. Ein bisschen Brainwash, aber im positiven Sinne, schließlich haben wir ewig auf diesen Augenblick gewartet. Als es hieß, auch im Juni seien noch Departures, und wegen des Zeitdrucks würden sie sich hier noch in der selben Nacht entscheiden änderte ich auf dem IS-Formular spontan mein Datum vom 01.07. auf den 18.06., welches Emilie wiederum in den 16.06. änderte, da an diesem Tag auch noch zwei Ausreisen wären.
Glücklicherweise hatte ich mein Interviewfenster gleich im Anschluss an die Präsentation. Mittlerweile war auch Tierra angekommen, die andere Recruiterin, deren Flug am Vorabend leider gecancelt wurde, wodurch sie wesentlich später als geplant eintraf. Dennoch war sie bester Laune, als sie mich – gleich als vierte – zum Interview begrüßte. Im Raum lief Disney-Musik – als ich reinkam, begann “Tale as old as Time” aus “Beauty and the Beast”. Tierra lobte schon zu Beginn meine positive Attitude, und tatsächlich war es neben den Formalien (“Do you have any tattoos or piercings?” … “Just to make sure, you don’t have ANY tattoos or piercings?” … “I asked this before, but, do you have any visible tattoos or piercings?” – als ob ich nach dem fünften Mal plötzlich doch sagen würde “Whoops, ach, Du meintest ein Tattoo! Ich dachte Du fragst, ob ich gerne Tabu spiele!” :D) eher Smalltalk. Etwas länger, da ich eine Frage hatte, die nur Javier beantworten konnte, weshalb wir auf ihn und seinen Interview-Partner warteten. Sie fragte, ob ich schon im Bereich Food & Beverage gearbeitet hätte, ob ich Tattoos oder Piercings habe, ob ich schon mal in den Staaten war, ob ich Tattoos oder Piercings habe, was ich nach dem Jahr machen möchte, ob ich Tattoos oder Piercings habe, und dann sollte ich einfach ein bisschen erzählen. Ach ja, und falls ich es noch nicht erwähnt habe, sie fragte nach Tattoos und Piercings. Letztendlich meinte sie, ich sei ein “perfect fit”.
// NACH DEM INTERVIEW
Danach hatte ich noch den ganzen Tag vor mir, bis wir uns abends wieder in einer kleinen Gruppe Bewerbern zum Essen trafen. Ich ging ins Dalí-Museum, welches ganz interessant war, aber dem Preis-Leistungs-Verhältnis leider nicht gerecht wurde.
Dienstag ging es heimwärts. Der Pilot kündigte Regen an, allerdings flogen wir im Landeanflug über ziemlich viel Schnee – was ist denn mit dem Rheinland passiert!? Da lässt man es mal 4 Tage alleine…
Am Mittwoch rutschte mir das Herz in die Hose, als Valerie von International Services mich anrief. Dieses Mal erkannte ich die französische Vorwahl sofort. Sie fragte mich, ob ich schon am 09. Juni fliegen könnte! Am liebsten hätte ich sofort JA geschrieen – doch da mein Studium bzw. die Ausstellung erst am 02. Juni endet, und ich bis dahin nicht viel Zeit habe, um alles – von Auszug über Verkauf von meinem Kram und natürlich den ganzen Abschieden – zu regeln vor der Abreise, musste ich für diesen Tag leider, leider absagen… Aber ich werte es mal als gutes Zeichen, dass ich so schnell angerufen wurde!
Nun fiebern wir in unserer Facebook-Gruppe alle miteinander, aktualisieren ständig unsere E-Mails und warten… Warten… Warten.
So lang. So viel Zeit. Na, zum Glück bin ich mit dem Abschluss genug beschäftigt. Sonst müsste ich die Zeit anders nutzen.
Zum Beispiel, um mir Tattoos und Piercings stechen zu lassen.
So lang. So viel Zeit. Na, zum Glück bin ich mit dem Abschluss genug beschäftigt. Sonst müsste ich die Zeit anders nutzen.
Zum Beispiel, um mir Tattoos und Piercings stechen zu lassen.
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