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Märzhasen im Nimmerland





Das waren also 6 Monate. Ein halbes Jahr. 5720 Fotos und 472 Videos später. Es in Worte zusammenzufassen ist schier unmöglich, denn alles ist auf den Kopf gestellt, meine Nächte sind meine Tage, meine Wochenenden sind Montage, meine Freunde sind meine Familie und der Biergarten unser Zuhause, da wir so viel gearbeitet haben, dass es sich manchmal kaum lohnte nach Hause zu fahren. 
Die Weihnachtszeit ist endlich vorbei, und damit auch die 6 Tage, die wir jede Woche seit September gearbeitet haben, vorbei sind reguläre 55-Stunden Wochen, und Open/Close/Open Schichten.
Kurz: wir haben unser Leben zurück. 


Ich weiß noch, wie ich mich auf das Programm vorbereitet habe, Blogs las, und mir dachte: ein bisschen öfter könnten die Leute ja schon schreiben. Und nun bin ich hier, kein schreibfauler Mensch, doch wenn ich morgens um 9 aus dem Haus musste und um 10, 11, Mitternacht zurückkam - dann ist ein Update zweitrangig. Was dann zählt sind die Freunde. Dinner. Spieleabend. Wenn ich mich noch aufraffen konnte auch Party. Oder einfach einen Wein auf der Couch mit den Besten. Gemeinsam den Tag Revue passieren lassen. Auf Reisen freuen die noch in weiter Ferne sind. Über Gäste, Vorgesetzte und den Arbeitgeber aufregen, um festzustellen, dass wir doch nur das kleinste Zahnrad im System sind und ohnehin nichts ändern können. Angenehmes Schweigen, weil wir schon den gesamten Tag reden müssen.
Das waren ungefähr 90% der letzten vier Monate. Overall klingt es wenig magisch. Der Most Magical Place on earth war eine Gradwanderung zwischen dem Versuch, das Beste daraus zu machen oder dem Wahnsinn zu verfallen und alles hinzuwerfen. Für künftige Bewerber, wenn ihr das Pech habt, zu Food & Wine und Candlelight hoffnungslos unterbesetzt im Outdoor zu sein - es gibt Tage, an denen ihr eure Entscheidung verfluchen werdet, an denen ihr Disney, Gäste, euer Leben hassen werdet.
Doch dann. 


Dann gibt es diese Lichtblicke. Lightning Bugs die für einen Moment aufleuchten und als Erinnerung einen Augenblick, eine Stunde, einen Tag, eine Woche retten, und an diesen haltet ihr euch fest und versucht mit ihnen so lange wie möglich zu fliegen, um den Boden nicht zu berühren. Und sie tragen euch, ziehen euch wieder nach oben, bis der ganze Ärger marginal wird. Gerade erst hat diese unfassbar belastende Zeit geendet, und doch verblassen schon die negativen Erfahrungen. 
Denn die schönen Erinnerungen machen das Programm wertvoll. 

The little things. 
Magic Kingdom. Die dekorierte Main Street, ob mit Kürbissen zu Halloween, oder voller bunter Lichter zu Weihnachten. Snow White's Mine Train unter den Sternen, die Parade mit Blick auf das Schloss, Wirbeln in den Teetassen des Hutmachers, kurzes Steckenbleiben ausgerechnet im Haunted Mansion, ein Treffen mit einer quirligen Rapunzel und einer zugegebenermaßen aufgesetzten Cinderella. Maurice, der statt die Character noch viel lieber kleine Prinzessinnen in ihren Kostümen nach einem Autogramm fragt, und ihre Augen, die anfangen zu leuchten. In ugly christmas sweaters Kekse sammeln, Christmas wishes sehen und Santa treffen. 
Auszeit. Durchatmen. 

Gäste, die das Arbeiten nicht nur erträglich, sondern schöner machen. Das Paar, das auf der Bühne im Biergarten überrascht wurde, dass sie Großeltern werden. 
Ein Heiratsantrag vor dem Fountain nur einen Meter neben mir. Die ältere Dame mit dem "Celebrating: Me!"-Button, die immer wieder zu mir kam, als ich im Regen am Pretzel Card stand, um mich aufzuheitern. An einem slow morning Magic machen, einen Limbo Contest veranstalten und lachenden Kindern Micky Sticker schenken. Und beschwipsten Food & Wine-Gängern, die sich auch am Limbo versuchen wollen. Ein simples, aber aufrichtiges "Thank you for your hard work today!" am Silvesterabend von einem Gast.

Die Biergarten-Familie, denn gemeinsam bewältigen wir jeden Tag. Schwarz-rotes Gewusel vor den Öffnungszeiten am 3. Oktober und ein Gruppenfoto mit der Familie - unseren Biergärtnern & Merchis. Nach der movie night als die Letzten den Park verlassen. Sommerfest mir 50 Cups of Water no sprinkles as appetizer with extra extra extra onions and lemon on the side. Stocker-Plausch am Biercooler. Buffet-Bingo mit 100 Bonuspunkten für das Genie, welches das Display Hot Dog isst. Am Breaktrailer die Tage Revue passieren lassen, Pläne schmieden. 

Reisen. Noch bei weitem nicht genug, doch im Verhältnis gesehen - innerhalb von 6 Monaten habe ich so viel erlebt. Das Feuerwerk zum 4. Juli am Strand von Miami. Eine Penthouse-Party über den Dächern Chicagos und den Wind zwischen den Wolkenkratzern. Wir saßen am Grand Canyon, die Beine über dem Abgrund baumelnd, und in der Ferne nichts als massive Felsen, die im Sonnenuntergang ihre Farbe von rot zu lila zu grau wechseln. We were going down for real in der Achterbahn auf dem Dach des "New York, New York" in Vegas und beobachteten am Abend vom Zimmer der Bellagios aus die tanzenden Lichter der Wüstenstadt. Wir schlenderten durch die Altstadt Saint Augustines auf der Suche nach meist doch freundlichen Geistern, saßen auf Merry-Go-Round-Pferden mit Weihnachtsmützen und atmeten, in unseren christmas sweaters, die frische Meeresluft am Strand ein. Der Electronic Daisy Carnival, keine weite Reise und doch eine völlig andere Welt, als für zwei Tage unter den Galaxie-Augen der Emerald Owl die Wirklichkeit in Vergessenheit geriet.

The little things. Der warme Septemberabend, an dem plötzlich jemand genau unter unserem Balkon Gitarre spielte, wir uns mit einem Bier auf die Straße vor seinen Pick Up Truck setzten und die Gruppe der Zuhörer immer weiter wuchs. Die Hoop-De-Doo Revue und wie cornbread Cornelius zu seinem Namen kam. 
Mit einem Butterbier Hogsmeade entlangschlendern und jedes Mal erneut in der Magie der Harry Potter-Welt zu versinken. Wie wir plötzlich in einen Monsun zu gerieten und klitschnass, aber dennoch glücklich waren. 
Das Beauty and the Beast-Musical, das uns immer wieder in diese bunte Welt der tanzenden Haushaltseinrichtung entführt. Hauspartys, Taco Tuesday und unsere völlig verrückte Burger Night.
Der Montag, der vom unbeliebtesten Tag der Woche zum fröhlichsten aufstieg und Flipcup zum Sport machte. Jeden Tag ein Feuerwerk sehen. Im Weeki Wachee von einer Liane ins kristallklare Wasser springen, bevor es - nach einem Spider-Check - in den Kanus weiter durch die scheinbar unberührte Natur ging. Wie beim Camping trip Waschbären unser Fleisch stahlen und wir uns vor dem Sonnenaufgang in das eiskalte, nebelüberlagerte Wasser trauten und Emsie lauthals "In the jungle" sang. Die tanzenden Osborne-Lichter. Das Festival of the Lion King. (Seifen)schneefall bei über 30 Grad. Heads-Up-Sessions in Warteschlangen. Ein kitchen sink voller Eis. 

Und das Beste: Freunde. Denn all das geht nur mit diesen fantastischen Leuten um mich herum. 
Ohne euch würde es diese Erinnerungen nicht geben. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie dankbar ich für diese Freundschaften bin. Denn nur mit euch lässt sich die Erfahrung hier tatsächlich teilen, weil ihr sie zu diesem einzigartigen Erlebnis macht, dieses Leben so sehr mit Leben füllt, dass es sich so oft so surreal anfühlt. Dass ich in manchen Augenblicken kaum glauben kann, dass all das gerade tatsächlich passiert. 
Ihr seid großartig. Denn nicht Disney, sondern ihr macht dieses Jahr, diesen Ort zum most magical place on earth, unserer bubble, unserem Neverland.

Ich freue mich auf weitere sechs Monate und all die Abenteuer, die uns noch erwarten. 

I love you. 

Nur ein paar meiner favorite moments:


Chicago


Most amazing roommate


Roasted Potatoes lost in the woods Part 1


Roasted Potatoes lost in the woods Part 2


Das erste Mal Universal


Grand Canyon


Motto Throw Ins


Happy Mondays


Burger Night


Weeki Wachee





Holiday Season


 Miami


Nightlife in Chicago


Hirams Konzert am Pool


3. Oktober


Halloween


Hauspartys


Saint Augustine mit den Besten


EDC Orlando




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